Du hast einen großräumigen Werkstattwagen, Werkzeugschrank, Schubladen oder einen Werkzeugkasten in dem sich das in vielen Jahren mühselig angesammelte Werkzeug befindet? Doch es gibt keine Ordnung, vielmehr rollt das Werkzeug völlig chaotisch von links nach rechts und du verlierst so langsam den Überblick? Der schnelle Griff zum passenden Werkzeug bleibt so oft aus.
So erging es einen guten Freund von mir auch eine lange Zeit lang. Er ist stolzer Hausbesitzer und wer ein Haus sein Eigen nennen darf, der weiß, dass es hier immer etwas zu tun gibt. Und so hat sich im Laufe der Zeit auch unzähliges Werkzeug bei ihm angesammelt. Dieses hatte er immer in zig Kisten und Plastikboxen aufbewahrt. Natürlich könnt Ihr euch vorstellen, dass es oft lange gedauert hat, bis er das passende Werkzeug zur Hand hatte. Das ist immer ein großes Ärgernis gewesen.
Um hier Abhilfe zu schaffen hatte er sich irgendwann entschlossen einen Werkstattwagen zu kaufen. Da er ja bereits eine große Anzahl an Werkzeugen hatte, benötigte einen leeren Werkstattwagen der auch recht schnell gefunden war. Und nun? Er hätte das ganze Werkzeug lieblos in die 7 vorhandenen Schubladen schmeißen können. Dann wäre das Werkzeug zwar mobil, allerdings nicht weniger chaotisch verstaut.
Nach einen kurzen gemeinsamen Brainstorming haben wir uns dann entschlossen die Schubladen seines neuen Werkstattwagens mit PE-Schaum-Einlagen auszustatten. In diese Einlagen sollten dann passende Fächer geschnitten werden in denen jedes Werkzeug seinen eigenen Platz findet.
• 7 x PE Schaum Einlagen schwarz 600 x 400 x 30 mm
• 7 x PE Schaum rot 600 x 400 x 5 mm
• 1 x scharfes Skalpell mit längerer Klinge (alternativ ein Cuttermesser)
• 1 x Kreidestift
• 1 x Arbeitsfläche auf der Schnitte in der Oberfläche kein Problem sind
Als erstes haben wir die roten PE-Schaum Einlagen exakt auf die Größe der Schubladen geschnitten. Die roten Einlagen dienen als Grundplatte der Schubladen. Warum fragt Ihr euch? Ganz einfach! Die Roten Einlagen dienen später als Kontrast du den darauf liegenden schwarzen Einlagen in die die Fächer geschnitten werden. Befindet sich dann das Werkzeug nicht in dem dafür vorgesehenen Fach, ist das durch das rot sofort erkennbar. Außerdem ist die Verwendung mehrere Farben auch optisch ein Hingucker. „Schick“ und „Nützlich“, was will man mehr? 😉 Die Einlagen gibt es in den verschiedensten Farben. Da wir einen roten Werkstattwagen ausgestattet haben, machte das rot am meisten Sinn. Wer beispielsweise einen blauen Wagen besitzt kann natürlich auch auf blaue Schaumeinlagen zurückgreifen.
Für das Zuschneiden selber ist ein extrem scharfes Messer oder wie in unserem Fall ein Skalpell notwendig. Nur so werden saubere Schnitte gewährleistet bei denen der Schaumstoff nicht ausreist. Achte dabei auch darauf, dass du den PE-Schaum vor den Schneiden exakt ausgemessen hast, damit die Einlagen auch optimal in die Schubladen des Werkstattwagens passen.
So die Grundplatten waren nun zugeschnitten. Das war zugegebener Maßen nicht sonderlich schwer. Die wirkliche Herausforderung sollte aber nun folgen, denn jetzt mussten die einzelnen Fächer der Werkzeuge ausgeschnitten werden. Wenn man größere Mengen mit demselben Schnittmuster benötigt kann man diese mittels Wasserstrahl oder einer CNC-Fräse bzw. einer Stanzung vornehmen lassen. Da wir für den Werkstattwagen aber lediglich 7 Einlagen benötigten wären der Aufwand und die Kosten für Programmierung der Schneide- und Fräsmaschinen viel zu hoch gewesen. Also mussten wir die Fächer von Hand ausschneiden.
So haben wir die PE-Schaum-Platten auf einer Werkbank ausgelegt und darauf die Werkzeuge so platziert, wie diese später im Werkzeugwagen verstaut werden sollten. Wir haben mehrere Varianten ausproviert und uns dann irgendwann auf eine Aufteilung festgelegt, die meinem Freund am besten gefallen hat.
Nun haben wir die einzelnen Werkzeuge mit dem Kreidestift umrandet uns so Schnittlinien auf den Schaum gezeichnet. Diese Linien wurden dann mit dem Skalpell leicht angeritzt. Erst nachdem der erste Anritz optimal war, haben wir den PE-Schaum komplett durchstochen und entlang den Markierungen geschnitten.
Das ganze erfordert doch einiges an Fingerspitzengefühl und man sollte sich lieber etwas mehr Zeit nehmen, damit das Ergebnis später auch wirklich den Vorstellungen entspricht. Wir haben für die 7 Einlagen ungefähr 4 Stunden benötigt. Das klingt zwar recht lang, war aber mitunter auch eine kleine Fummelarbeit.
Das Endergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen und wirkt überaus Professionell. Das Selbstanfertigen von Einlagen für den Werkstattwagen ist durchaus eine Alternative zu gekauften und bereits vorgefertigten Einsätzen.